Über den chronischen Cerebralrheumatismus

Zusammenfassung

Es wird über die klinische Beobachtung und die anatomisch-pathologischen Befunde einer Patientin berichtet, welche während 20 Jahren periodisch Episoden katatonisch-dämmerzustandsartiger Prägung gezeigt hat.

Die Dauer der Episoden betrug 10–25 Tage, die Intervalle waren anfangs länger (7-5-1 Jahre), später 15–30 Tage. Während in der ersten Zeit diese Intervalle durch vollkommenes Wohlergehen der Patientin sich auszeichneten, konnte man in den letzten 2 Jahren eine leichte Demenz feststellen.

Die anatomisch-histologische Untersuchung ergab die klassischen Befunde des chronischen Cerebralrheumatismus: Granularatrophie der Rinde mit Proliferation der Pia. In der Rinde Verödungsherde und kleine glio-bindegewebige Narben. Äußerst diffuse Sklerose und produktive Veränderungen der Capillaren und der Präcapillaren, mit häufigem Vorkommen von Gefäßknäueln und -bündeln.

Es wird ferner hervorgehoben, wie die Ansicht vonBruetsch falsch sei, nämlich, daß das Bild des C.C.R. mit dem der Schizophrenie verwechselt werden könne.

Die klinische Nosographie der verschiedenen Formen der C.C.R. wird dargestellt und eine allgemeine Übersicht über die anatomisch-pathologischen und ätiologisch-pathogenetischen Probleme gegeben.