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Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

Erste Ergebnisse des telefonischen Gesundheitssurveys 2003

Health care utilisation

Initial results of the Telephone Health Survey 2003

  • Leitthema: Telefonische Gesundheitssurveys, Teil 2
  • Published:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz Aims and scope

Zusammenfassung

Über 90% der Erwachsenen haben schon heute einen Hausarzt. Die Anzahl der Arztkontakte beim Hausarzt wächst mit der Anzahl der chronischen Krankheiten eines Befragten und den Störungen in seiner subjektiven Gesundheit. Ältere Mitbürger, Personen mit niedrigerem Sozialstatus und mit einem höheren BMI suchen einen Hausarzt häufiger auf. Personen mit höherem Alkoholkonsum (Selbsteinschätzung) gehen seltener zu ihrem Arzt. Privatversicherte nehmen auch den Hausarzt seltener in Anspruch. Fast 2/3 der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland waren in den letzten 3 Monaten bei einem Arzt in ambulanter Behandlung. 44% der über 60-Jährigen haben einen aktuellen Grippeimpfschutz. Die Impfbereitschaft bezüglich der Grippeschutzimpfung ist im Osten erheblich höher als im Westen. Mehr als die Hälfte der Befragten über 35 Jahre hat schon einmal an einem Gesundheits-Checkup teilgenommen. Bei Männern wird der Checkup etwas häufiger durchgeführt. Die mindestens einmalige Teilnahme an der Krebsfrüherkennung gaben über 80% der Frauen an. Immerhin 60% der Frauen haben im letzten Jahr eine Krebsfrüherkennung durchführen lassen. Männer nehmen das Angebot zur Krebsfrüherkennung seltener an. Im Durchschnitt liegt ein Krankenhauspatient 2 Wochen im Jahr im Krankenhaus. An einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme haben knapp 30% der Befragten teilgenommen.

Abstract

More than 90% of adults have a family doctor. The more chronic diseases and the more subjective health problems the interviewees had, the more often they had been to see their family doctor. Senior citizens and people with lower social status or a higher BMI go to see their family doctors more frequently. People who say they consume a lot of alcohol consult a doctor less often than others. Privately insured people also go to see their family doctors less frequently. Almost two-thirds of the adult population in Germany have seen a doctor in the last 3 months, and 44% of people over 60 had an influenza vaccination this year. People are much more willing to have an influenza injection in eastern Germany than in the west. More than half of the people questioned over the age of 35 has had a general health check-up at least once in their lives. Men have health check-ups slightly more often than women do. Of the women, 80% have participated at least once in a cancer screening programme, and as many as 60% of women had a cancer scan during the last year. Men take up cancer screening offers less often than women do. Inpatients stay for an average of 2 weeks in hospital per year. Just under 30% of those questioned have had medical rehabilitation treatment.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3

Notes

  1. Zur methodischen Beschreibung des telefonischen Gesundheitssurveys 2003 s. [2].

  2. Zur Bedeutung des Dispersionsparameters α in der Negativ-Binomialverteilung s. [3].

  3. Zum SF-8 s. [10]

  4. In einer methodisch-epidemiologischen Untersuchung sollte daher neben der subjektiven Einschätzung der Alkoholkonsum explizit erhoben werden, z. B. mittels eines umfangreichen Fragebogens, der es erlaubt, einen Mengen-Frequenz-Index zu berechnen. In telefonischen Befragungen jedoch sind die Grenzen der Durchführbarkeit solcher Methodenstudien schnell erreicht.

  5. BIK-Region: Speziell definierter Ballungsraum, der eine Kernstadt sowie weitere kleinere Orte umfasst, mit denen ein intensiver Pendleraustausch besteht.

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Bergmann, E., Kalcklösch, M. & Tiemann, F. Inanspruchnahme des Gesundheitswesens. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 48, 1365–1373 (2005). https://doi.org/10.1007/s00103-005-1167-6

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